Woche der Demenz (19. - 25. September)

In Kontakt bleiben mit dem Betroffenen und seinen Angehörigen. (Foto: Malteser)

Eine Demenzerkrankung bringt für alle Betroffenen, ihre Angehörigen und Freunde viele, schleichende oder auch plötzliche Veränderungen im Alltag mit sich. Angehörige und Freunde nehmen das veränderte Verhalten und auch Aussehen der Betroffenen wahr. Das führt häufig zu Verunsicherungen in Bezug auf die bisherigen sozialen Beziehungen. Wie soll ich mich am besten verhalten? Soll ich Hilfe anbieten, oder lieber nicht? Ilona Schäfer, Referentin für das Soziale Ehrenamt der Malteser in der Erzdiözese Paderborn und Demenz-Expertin, gibt Tipps, was helfen kann:

Für Angehörige:

-              „Bleiben Sie mit Ihren Freunden und Bekannten in Kontakt und ziehen Sie sich nicht zurück.

-              Reden Sie mit ihnen über die Schwierigkeiten, die sie gerade zu meistern haben und gehen Sie offen mit der Erkrankung um. Gute Freunde werden zuhören und Verständnis haben.

-              Nehmen Sie frühzeitig Beratungs- und Entlastungsangebote in Anspruch, um Ihre Sozialkontakte und Hobbies aufrecht zu erhalten bzw. hierfür wieder Zeit zu gewinnen.

-              Denken Sie dran, dass es Ihrem Angehörigen nicht hilft, wenn Sie sich physisch und psychisch überfordern, schon bald nicht mehr können und selbst erkranken.

-              Sehen Sie in Ihrem kranken Angehörigen immer zuerst den Menschen und nicht die Krankheit Demenz.“

Für Freunde/Bekannte:

-              „Pflegen Sie weiterhin den Kontakt zur betroffenen Familie und dem Freund oder Bekannten mit Demenz.

-              Bieten Sie Ihre Hilfe an, wenn Ihnen das möglich ist. Fragen Sie nach, wie Sie unterstützen könnten.

-              Tabuisieren Sie das Thema Demenz nicht. Es kann eine Erleichterung für die betroffene Familie sein, wenn Sie dieses von sich aus offen ansprechen.

-              Wenn Sie Freunde besuchen oder mit ihnen ausgehen, versuchen Sie so gelassen und natürlich wie möglich auf befremdlich wirkendes Verhalten des Menschen mit Demenz zu reagieren.

-              Ermutigen Sie die Familie, private und professionelle Hilfen anzunehmen.“

Sensibilisierung der Ehrenamtlichen:

„Auch unsere Ehrenamtlichen lassen wir mit dem Thema nicht allein“, sagt Ilona Schäfer. In der Vorbereitung für die Aufgaben als Helfer und Helferin werden allen Demenz-Sensibilisierungs-Schulungen angeboten. „Besonders in der Ausübung des Ehrenamtes bei Angeboten für ältere Menschen, wie dem Telefonbesuchsdienst, dem Besuchs- und Begleitdienst oder auch dem Mobilen Einkaufswagen ist eine solche Schulung verpflichtend. Denn es wichtig und vor allem beruhigend zu wissen, wie ich bei bestimmten Verhaltensweisen reagieren sollte“, unterstreicht die Demenz-Expertin.

Darüber hinaus bieten die Malteser Angehörigenschulungen und Vortragsreihen an und sensibilisieren in Unternehmen, Kommunen, Organisationen, Verbänden und Einrichtungen. So auch in der Hl. Kreuz Gemeinde in Hagen, die im Rahmen der „Woche des Lebens 2022“ zum Thema „Demenz“ den Gottesdienst gestaltete und für weitere Informationen und einen Austausch die Malteser Demenzfachreferentin eingeladen hatte.