Großer Andrang beim Weihnachtsessen für Wohnungslose spiegelt auch Probleme auf dem Wohnungsmarkt wider

Festliches Essen für Menschen mit Wohnungsproblemen: Nach zweijähriger Pause wieder serviert durch (hintere Reihe v.l.) Andreas Czorny (Rektor Helene-Weber Berufskolleg), Joachim Veenhof (SKM), Steffi Friemuth, Franz Kudak (Malteser), Dirk Tschischke (Köchevereinigung), Schirmherr und Initiator Manfred Müller (Landrat a.D.), Claudius Rudolphi (Sparkasse), Karl-Heinz Lieb und Familie Merschmann (Weihnachtsmusik)

Am festlich gedeckten Tisch Platz nehmen, sich ein Drei-Gänge Menü servieren und sich bedienen lassen – das ist normalerweise für Wohnungslose ein unerreichbarer Luxus. Und doch wurde es jetzt wieder möglich – nach zwei Jahren coronabedingter Pause. Auf den mit weißer Tischdecke gedeckten Tischen des Helene-Weber Berufskollegs kam eine Pastinaken-Rahmsuppe, Backhendl mit Balkansauce, Möhrengemüse und Röstinchen sowie abschließend Vanilleeis mit Kirschen und Sahne.

Möglich gemacht wurde es durch eine „Arbeitsgemeinschaft“ der Malteser (Franz Kudak, Karl-Heinz Lieb, Stadtbeauftragte Steffi Friemuth), des Kath. Vereins für soziale Dienste in Paderborn (SKM, Joachim Veenhof), der Köchevereinigung (Dirk Tschischke mit seinem Team), einer Spende der Sparkasse Paderborn-Detmold für die Kosten der Lebensmittel, der Familie Merschmann (Weihnachtsmusik) und Schirmherr und Initiator Manfred Müller (Landrat a.D.).

Müller hatte schon 2014 das Adventsessen für Obdachlose ins Leben gerufen und wie auch jetzt wieder im Übungsrestaurant des Helene-Weber Berufskollegs umgesetzt. Rektor Andreas Czorny und einige Schülerinnen und Schüler ließen es sich wiederum nicht nehmen, ihre Gäste zu bedienen.

Und nie war die Zahl dieser Gäste so groß wie jetzt: rund 100 Personen kamen – und alle wurden satt. So sehr wie sich alle über die große Resonanz freuten - Joachim Veenhof, Geschäftsführer des SKM und Manfred Müller führten sie aber auch auf aktuell zunehmende Wohnungsprobleme zurück. Die Schwächsten in der Gesellschaft bekämen bei engem Wohnungsmarkt die größten Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche, waren sie sich einig. Stagnierender Wohnungsbau, steigende Zinsen, höhere Mieten aufgrund steigender Kosten und der Zustrom von Menschen seien die Ursachen. Die Klienten würden zudem jünger und weiblicher, fügte Veenhof hinzu.

Gleichwohl wolle man mit dem Weihnachtsessen für diese Menschen ein besonderes Zeichen der Verbundenheit in einer (im doppelten Sinne) manchmal sehr kalten Zeit setzen, so auch Steffi Friemuth und Franz Kudak von den Maltesern Paderborn.