Am 10. Oktober ist Welthospiztag

Wegen der Corona-Pandemie leiden sterbende Menschen noch stärker unter Isolation als sonst. Aber die Malteser fordern auch in dieser Zeit: „Solidarität bis zuletzt!“ (Symbolfoto: Sabine van Erp auf Pixabay)

Wegen der Corona-Pandemie leiden ältere Menschen noch stärker unter Isolation als sonst. Das gilt ganz besonders für Sterbende und ihre Familien. Am 10. Oktober ist Welthospiztag. Er soll die Aufmerksamkeit auf die Hospizdienste und die Palliativ-Medizin lenken. Die Malteser fordern auch in dieser Zeit: „Solidarität bis zuletzt!“

„Die Erfahrungen der vergangenen Monate haben gezeigt, dass Menschen früher sterben, wenn ihnen durch den verminderten Kontakt der Lebenssinn wegbricht“, berichtet Monika Jost, Ansprechpartnerin der Hospiz- und Palliativdienste der Malteser in Nordrhein-Westfalen. In den Pflegeheimen gelten immer noch starke Einschränkungen für Besuche - und zu erwarten sei, dass diese im Herbst eher noch verschärft würden. „Das ist ein meist unzumutbarer Zustand für die Betroffenen, wenn sie nur einen Besucher für eine halbe Stunde am Tag sehen dürfen - und das auch nur durch eine Plexiglasscheibe“, sagt Jost.

Was vielleicht nicht allgemein bekannt ist: Hospizbegleiterinnen und -begleiter sind von diesen Regelungen ausgenommen, erklärt Monika Jost. "Unsere geschulten Kräfte dürfen - natürlich unter strenger Einhaltung der Hygieneregeln - weiterhin persönlich Menschen in ihrem Sterben begleiten.“  Das Besuchsrecht für Hospizbegleiter gelte, in Absprache mit den einzelnen Einrichtungen, sowohl für Alten- und Pflegeheime als auch für die ambulante Begleitung. „Wir wollen unter diesen erschwerten Gegebenheiten den Menschen die Nähe geben, die nötig ist, um diesen letzten Lebensabschnitt würdig zu begleiten. Im Sterben sowie bei akuter Trauer möchten wir niemanden allein lassen. Denn jeder hat das Recht darauf, Menschlichkeit und unsere Solidarität bis zuletzt zu erfahren.“

In Nordrhein-Westfalen sind an 19 Standorten ehrenamtliche Hospiz- und Palliativbegleiter aktiv. Sie haben im vergangenen Jahr 2422 Personen bei der Bewältigung des Alltags begleitet, darunter 980 sterbende Erwachsene und 56 lebensverkürzt erkrankte Kinder und Jugendliche (zusammen 1036) sowie 1386 Angehörige. In diesem Jahr werden in NRW Covid19-bedingt kaum mehr als halb so viele Menschen begleitet werden, schätzen die Malteser.

Die kostenlose Begleitung kann an den Standorten jederzeit angefragt werden. Für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen, die lebensbedrohlich erkrankt sind, sowie deren Familien, bieten die Malteser ebenfalls Ehrenamtliche unterschiedlichen Alters an, die auf deren Begleitung vorbereitet wurden. Informationen, Standorte und Kontakt im Internet unter https://malteser.de/hospizarbeit.html oder direkt bei Monika Jost unter Telefon 0151-7300 1411 .  Auch wer sich selbst ehrenamtlich im Hospizdienst engagieren oder spenden will, findet hier Informationen und Ansprechpartner.