15 Minuten, um ein Leben zu retten

Im Ernstfall zählen wenige Augenblicke.
Das Wissen aus dem Erste-Hilfe Kurs gibt Sicherheit
Praktische Übungen an der Resusci Puppe "Anne"

Kursleiter Axel Kinski guckt prüfend auf sein Smartphone. Mit einer App kontrolliert er die Reanimationstechnik, die Rektorin Ada Pellert gerade an der Puppe „Nina“ durchführt. „Ihre Hände haben Sie genau richtig auf dem Brustkorb positioniert, prima! Bei der Beatmung dürfen Sie ruhig noch mehr Volumen nutzen, das reicht noch nicht ganz“, erklärt Kinski der Kursteilnehmerin. Ada Pellert macht eine kurze Pause. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so anstrengend ist“, erklärt die Rektorin.

Alle Rektoratsmitglieder der FernUni – Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert, Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp, Prorektor Prof. Dr. Uwe Elsholz, Prorektor Prof. Dr. Stefan Stürmer und Prorektor Prof. Dr. Stefan Smolnik – nutzen diesen Dienstag, um ihre Kenntnisse in der ersten Hilfe aufzufrischen. „Meinen letzten Erste-Hilfe-Kurs habe ich beim Führerschein gemacht“, sagt Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp. „Ich bin deshalb froh, mein Wissen wieder auf Stand zu bringen.“ Dazu gehören die richtigen Techniken, um verletzte Personen zu lagern. Und erste Übungen zur Reanimation. „Wie kurz die Zeit ist, die man hat, um jemanden zu beatmen – das hat mich wirklich überrascht. Da ist keine Zeit, um auf den Rettungsdienst zu warten. Da muss man selbst handeln!“, so Rimpo-Repp.

Um handeln zu können, muss man auch wissen, wie. Deshalb stand das Jahr 2023 an der FernUni für die Stabsstelle Arbeits- und Umweltschutz, gemeinsam mit der Hochschulleitung und weiteren Schnittstellen, ganz im Zeichen der Ersten Hilfe und der Brandschutzhilfe. „Das Ziel ist es, dass wir uns alle an der FernUni im Ernstfall gegenseitig helfen können. Und das nutzt natürlich auch jedem und jeder im Privaten. Deshalb ist es uns sehr wichtig, möglichst viele Mitarbeitende für die Erst- und Brandschutzhelfer:innen-Kurse zu gewinnen“, betont Sabine Ruttkowski, die Leiterin der Stabsstelle. Durch das große Engagement vieler Kolleg:innen in 2023 ist es bereists gelungen, die benötigten Quote an Erst-_ und Brandschutzhelfer:innen erheblich zu steigern und wir sind nah dran, diese auch zu erfüllen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir das auch in diesem Jahr so fortsetzen können“, so Ruttkowski.

Wie entscheidend und lebensverändernd ein Erste-Hilfe-Kurs sein kann, wird allen am Nachmittag nochmal deutlich. Denn Kursleiter Axel Kinski von den Maltesern berichtet von einem Vorfall in einer Firma im Ruhrgebiet: „Da machen zwei Mitarbeiter eine Zigarettenpause, kommen in den Innenhof – und da liegt ein Kollege am Boden. Und atmet nicht mehr.“ Glücklicherweise sind beide Männer ausgebildete Ersthelfer und beginnen sofort mit einer Herzdruckmassage und der gleichzeitigen Beatmung. Verhalten sich also genau richtig. Sie reanimieren ihren Kollegen so lange, bis der Rettungsdienst eintrifft. Später stellt sich heraus: der Mann hatte einen Herzinfarkt. Und hätte ohne die erste Hilfe seiner Kollegen nicht überlebt. „15 Minuten lang haben die beiden Männer die Reanimation durchgeführt“, erklärt Kinski. Ein Raunen geht durch das Rektorat. Schließlich sind schon wenige Minuten Reanimation herausfordernd. „Die erste Hilfe kann wirklich Leben retten“, betont Rektorin Ada Pellert abschließend. „Und es ist so wichtig, die Scheu zu verlieren und zu lernen, wie es geht. Deshalb möchte ich alle Mitarbeitenden der FernUni ermutigen, an einem Erste Hilfe – Kurs teilzunehmen und Ersthelferin oder -helfer zu werden.“ Die Rektorin wird, gemeinsam mit den anderen Rektoratsmitgliedern, den restlichen Nachmittag weiter die Reanimationstechniken üben - um im Ernstfall einem anderen Menschen das Leben retten zu können.