Informationen zu Lourdes

Der Ort Lourdes

Lourdes ist eine südfranzösische Stadt am Fuß der Pyrenäen mit ca. 15.000 Einwohnern. Sie ist einer der größten und meistbesuchten christlichen Wallfahrtsorte mit jährlich sechs Millionen Pilgern. Menschen aus aller Welt, auch Nichtchristen, kommen und sind willkommen.

Am Fuß der Stadt liegt der weitläufige Wallfahrtsbezirk, auch Heiliger Bezirk genannt. Hier sind die Grotte mit der berühmten Quelle, mehrere Kirchen und die Bäder, wo man sich in das Quellwasser eintauchen lassen kann. Oberhalb der Grotte beginnt der steile Kreuzweg mit messingfarbenen Figuren des Pariser Künstlers Raffl (1912), die an das Leiden und Sterben Jesu erinnern. Ein weiterer Kreuzweg mit überlebensgroßen Marmorstelen der Künstlerin Maria de Faykod auf einer ebenen Fläche lädt Rollstuhlfahrer zur Besinnung ein. Auch eines der drei Häuser, die besonders für die Aufnahme pflegebedürftiger Pilger ausgestattet sind, befindet sich in diesem Bereich.

In der Altstadt sind einige Kindheitsstätten der Hl. Bernadette zu besichtigen: das Geburtshaus, das Hospiz und die Pfarrkirche.

Papst Johannes Paul II war 1983 und 2004 als Pilger in Lourdes, bei seiner zweiten Wallfahrt bereits von der Krankheit gezeichnet.

Weitere Informationen: http://www.lourdes-infotourisme.com

Bernadette Soubirous - Was geschah in Lourdes vor 150 Jahren?

Bernadette Soubirous war  die älteste Tochter des Müllers François Soubirous, der aufgrund von Missernten seine Mühle verloren hatte und nun mit seiner Familie in ärmsten Verhältnissen lebte. Sie ist 14 Jahre alt, als sie am 11. Februar 1858 mit ihrer Schwester und einer Freundin zum "Alten Felsen" (Massabielle) am Flüßchen Gave geht, um im Treibgut Brennmaterial zu suchen. Dort erscheint ihr in der Grotte eine "schöne Dame", die sie anspricht und sie bittet, wiederzukommen.

Die Dame lehrt sie, das Kreuzzeichen zu machen, und gibt dem Mädchen  im Laufe der 17 folgenden Erscheinungen Anweisungen. Sie wiederholt mehrfach die Aufforderung, für die Sünder zu beten, Buße zu tun, sich in der Quelle zu waschen und von dem Wasser zu trinken. Bernadette wird auch beauftragt, zu den Priestern zu gehen und ihnen zu sagen, dass man hier eine Kapelle bauen in Prozessionen hierher kommen solle.

Bei der 9. Erscheinung gräbt Bernadette auf Bitten der Dame im hintersten Winkel der Grotte eine Quelle aus. Sie beginnt zu sprudeln und tut dies bis heute.

Die Erscheinungen enden am 16.Juli 1858.

1860  nehmen die "Schwestern der Nächstenliebe" Bernadette im Hospiz von Lourdes auf. Sie wird unterrichtet und hilft in Haus und Garten. 1864 tritt sie dieser Gemeinschaft als Novizin bei und lebt von 1866 an im Kloster in Nevers. Sie ist oft krank, leidet viel und stirbt dort im Alter von 35 Jahren.  Nach Lourdes ist sie nie zurückgekehrt.

1933 wurde Bernadette heilig gesprochen.
In der sogenannten Krypta in Lourdes wird eine Reliquie aufbewahrt und gezeigt.

Der 11. Februar wird in der katholischen Kirche weltweit als Welttag der Kranken begangen.

Grotte der Erscheinungen

1858 liegt die Grotte von Massabielle ("Alten Felsen") weit außerhalb der Stadt. Hier fließt der Mühlbach in das Flüßchen Gave. Das Flussbett verläuft deutlich näher an der Grotte als heute. In der Grotte halten sich oft Schweine auf, Treibgut sammelt sich an.

Am 11. Februar 1858 sucht Bernadette mit zwei weiteren Mädchen dort nach Brennholz für die Küche zu Hause.
Oberhalb der Höhle erscheint ihr eine weiß gekleidete "schöne Dame". Bis zum 16. Juli 1858 erscheint die Vision noch weitere 17 Mal. Bernadette erhält mehrere Aufträge: "Gehen Sie zu den Priestern und sagen Sie ihnen, dass sie hier eine Kapelle bauen und in Prozessionen herkommen sollen". Bei der 9. Erscheinung am 25. Februar 1858 legt Bernadette in der Grotte auf ein Zeichen der Dame eine Quelle frei. Sie richtet den Auftrag der Dame aus, vom Wasser der Quelle zu trinken und sich damit zu waschen. Später wird Bernadette sagen:"Ein Tropfen genügt".

Im Auftrag des Ortspfarrers bittet Bernadette die Dame wiederholt, ihren Namen zu nennen. Am 25. März sagt sie schließlich "Ich bin die Unbefleckte Empfängnis" - ein Beiname Marias in der katholischen Kirche. Zunächst waren die weltlichen und kirchlichen Autoritäten skeptisch und ablehnend. Am 18. Januar 1862, vier Jahre nach den Erscheinungen, nach unzähligen Verhören Bernadettes und zahlreichen Untersuchungen, erklärte Bischof Laurence von Tarbes im Namen der Kirche, dass Maria wirklich dem Mädchen Bernadette erschienen sei.
Bereits während der Erscheinungen kam es zu Heilungen. Bis heute sind von rund 7.000 bekannten Heilungen 69 als Wunder anerkannt.

Nicht alle Leiden werden geheilt. Schmerz und Leid werden nicht verschwiegen. Doch schenkt Lourdes die Erfahrung von Solidarität und Hilfsbereitschaft, von Zuwendung und Akzeptanz. Daraus wächst große seelische Kraft, die in den Alltag zu Hause hinein trägt und leben hilft. An der Grotte wird täglich die Hl. Messe gefeiert und der Rosenkranz gebetet. Die Pilger können die Grotte auch durchschreiten.

Bäder im heiligen Bezirk

Wo sind die Bäder?

Wo sind die Bäder?

Vom Rosenkranzplatz aus überquert man zwei Brücken, um zu den Bädern zu gelangen. Seit 1958 befinden sie sich an der heutigen Stelle rechts der Grotte.

In dem Gebäude gibt es zehn Kabinen für Frauen und fünf für Männer, dazu jeweils eine Kabine für Kinder, die mit Vater oder  Mutter zum Bad kommen.

Was kann man sich unter den Bädern vorstellen?

Was kann man sich unter den Bädern vorstellen?

Die Bäder und die Vorhalle sind ein Ort, an dem viel gebetet wird. Die Pilger bringen ihre Anliegen mit und beten miteinander und füreinander. Bei der 9. Erscheinung am 25.Februar 1858 beauftragte die " schöne Dame " Bernadette, tief in der Grotte nach einer Quelle zu graben. Bernadette legte die Quelle frei, aus der nach kurzer Zeit klares Wasser floss. Die Dame forderte auf, von dem Wasser zu trinken und sich damit zu waschen. Noch während der Erscheinungen kamen Menschen dieser Einladung nach.

Aus der Quelle fließt Gebirgswasser, das wenig Mineralien, aber recht viel Calcium enthält. Es hat eine Temperatur von 12°C. Das Wasser wird über leicht geneigte Röhren in zwei unterirdische Behälter mit insgesamt rund 300 m³ Fassungsvermögen geleitet. Von hier fließt das Wasser zu den Hähnen und den Bädern.

Die Bäder entstanden, damit auch Menschen in das Wasser eintauchen können, die dazu Hilfe benötigen.
In den Bädern läuft das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf. Es wird ständig gefiltert, durch Ultraviolettstrahlen desinfiziert und immer auf einer Temperatur von 11-12° C gehalten. Damit werden die Anforderungen an Hygiene  und Sicherheit erfüllt. Überprüfungen erfolgen regelmäßig. In jeder Kabine steht eine Wanne aus Stein, die mit dem Wasser der Quelle gefüllt ist.

Was geschieht in den Bädern?

Was geschieht in den Bädern?

Man wird hereingebeten, erhält eine Umhang, um sich zu entkleiden, und wird von ehrenamtlichen Frauen bzw. Männern einzeln ins Wasser geleitet. Wer nicht laufen kann, wird getragen.
Man braucht nichts mitzubringen, alles Nötige ist vorhanden.

Das Bad im Wasser ist ein äußeres Zeichen für einen inneren Weg, einen Weg, auf dem sich der Einzelne auf Gott und seinen Nächsten hin öffnet. Einige Wunderheilungen sind im Zusammenhang mit den Bädern geschehen. Entscheidend dafür ist jedoch nicht das Wasser selbst, das keine besonderern chemischen Eigenschaften besitzt.

Bernadette hat gesagt: "ein Tropfen Wasser genügt". Es bleibt dem Einzelnen überlassen, ob er ganz eintauchen, nur durch das Wasser schreiten oder sich an den Hähnen mit Wasser benetzen möchte.
Als Schritt aus dem Glauben wird das Bad auch von den Helfern durch Gebete begleitet.

Welche Bedeutung hat das Bad?

Welche Bedeutung hat das Bad?

Das Bad kann ein Schritt zu neuem Leben sein.

Bernadette hörte von Maria das Wort "Buße". Das bedeutet nicht "Abtötung". Gemeint ist seelische Reinigung, die Abkehr von falschen, nicht zielführenden Gewohnheiten. Es geht darum, Ziel und Richtung umzustellen. Gott lädt uns ein, vor ihm unsere Verwundungen, Zerbrechlichkeit und Leiden zu erkennen.
So öffnet sich die Möglichkeit, zum Licht zurück zu finden, sich zu wandeln und in der Seele gesund zu werden

Das Wasser ist Zeichen des Geschenks, das Gott uns kostenlos macht: das Geschenk der Verzeihung und Versöhnung, der Reinigung… Schritt auf ein erneuertes Leben zu. Baden bedeutet mit einem Wort, die eigenen Fehler zu überwinden, und sich neu auf den Weg machen.

Accueil Notre Dame – Herberge für kranke Pilger

Pilger die behindert sind und Hilfe brauchen, sich nicht selber versorgen können, haben die Möglichkeit mit dem Flugzeug oder mit dem Zug im Pflegewagon ihre Pilgerfahrt nach Lourdes zu unternehmen. Zur Unterbringung steht Ihnen die Krankenherberge Accueil Notre-Dame zu Verfügung.


Geplant als "offene Arme" nach dem Vorbild der Rosenkranzesplanade, erinnert uns die Krankenherberge Accueil Notre-Dame daran, dass in Lourdes jeder willkommen ist. Die Krankenherberge Accueil Notre-Dame ist weder ein Hotel noch ein Krankenhaus, sondern eine Herberge für Kranke und behinderte Pilger und ihre Betreuer.
Angesiedelt im Herzen des Wallfahrtbezirks, profitiert die Krankenherberge Accueil Notre-Dame von viel Ruhe. Rundherum ist alles grün, mit Springbrunnen, vielen Blumen und das Ufer des Gave. Die großen Aufenthaltsräume auf den Bereichen dienen für Zusammenkünfte, Mahlzeiten und Bereichsfeiern. In den oberen Stockwerken befinden sich großzügige Aufenthaltsräume zur Begrüßung und zum verabschieden der Pilger. Diese Räume werden gerne zu Abschiedsfeiern von den einzelnen Pilgergruppen genutzt. Die Terrassen bieten eine Panorama-Aussicht auf den Wallfahrtsbezirk - Grotte und auf Lourdes. Zwei Kapellen laden ein zum Gebet und zu Gottesdiensten.


Die großzügigen Zimmer von zwei bis sechs Betten bieten den kranken und behinderten Pilgern allen Komfort. Zu jedem Bett gibt es einen Zimmerruf. Behindertengerechte Badezimmer mit Toiletten sind in jedem Zimmer vorhanden. Jedes Zimmer ist mit Sauerstoffgeräten ausgestattet. Zimmer für begleitende Ärzte sind auf jeden Bereich vorhanden ebenso Räume für die medizinische Versorgung. Die Mahlzeiten für den Pilgerzug Paderborn werden zum Teil auf den Bereich vom Malteserorden zubereitet, unterstützt vom Personal des Hauses in der Küche der Speisesäle. Die Speisen werden nach Wunsch und Gepflogenheiten der Pilger zubereitet. Sonderkost wie Diabetikerkost werden berücksichtigt.


Alle Pilger haben die Gelegenheit an das Angebotene teilzunehmen dazu werden sie mit den traditionellen Krankenwägelchen sitzend, halbsitzend oder sogar liegend von den Malteserorden wie auch ehrenamtlichen Pilgern gezogen. Auf den Program steht wie jedes Jahr ein gemeinsames Gruppenfoto, Stadtbesichtigung mit Gelegenheit zum Einkaufen und die Höhepunkte: Hl. Messe an der Grotte, Lichter- und Sakramentsprozessionen, Palmensonntag-Liturgie, Segnung und Familengottesdienste. Zu ihrer Sicherheit stehen ihnen die zahlreichen Helfer, zwei Ärzte und ein Seesorger zur Seite.

Basiliken im Heiligen Bezirk

Die Basilika der Unbefleckten Empfängnis

Die Basilika der Unbefleckten Empfängnis

Die obere Basilika wurde von 1866 – 1871 über der Krypta errichtet nach Plänen von Hippolyte Durand. Sie wurde eingeweiht am 15. August 1871 von Monseigneur Pichenot, dem Bischof von Tarbes und späteren Bischof von Chambery. Sie wurde zur Basilika erhoben von Papst Pius IX am 13. März 1874. Das obere Medaillon auf der Fassade stellt Pius X dar. In seiner linken Hand hält er das Dekret vom 13. November 1907, durch das der Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes (11. Februar, dem Tag der ersten Erscheinung) auf die ganze Kirche ausgedehnt wurde. Das untere Medaillon, oberhalb des Eingangs zur Krypta, zeigt Papst Pius IX, der 1854 das Dogma der Unbefleckten Empfängnis verkündet hat.

Am Eingang befindet sich rechts, in Marmor eingraviert, die Anerkennung der Erscheinungen durch Bischof Laurence. Der Chor der Basilika befindet sich exakt über dem Ort der Erscheinungen. Die Kirchenfenster stellen die Geschichte der Jungfrau Maria von den Anfängen bis zur Verkündigung des Dogmas der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau Maria im Jahr 1854 durch Papst Pius IX und die Erscheinungen von Lourdes im Jahr 1858 dar. Daten: Die Basilika ist 70 m lang und fasst 700 Menschen. Sie hat vier Hauptglocken: Jeanne - Alphonsine (2.000 kg.), Geneviève - Félicie (1.800 kg.), Hermine - Benoîte (1.100 kg.), Cécile - Gastine (800 kg.). Zu jeder vollen Stunde spielen die Glocken die Melodie des Ave Maria.

Die Krypta (Mittlere Basilika)

Die Krypta (Mittlere Basilika)

Die Krypta befindet sich unterhalb der oberen Basilika. Sie ist oberhalb der Grotte auf den Felsen gebaut. Sie ist die erste Kirche des Wallfahrtsortes und wurde 1866 eingeweiht. Bernadette war bei der Einweihung zugegen. Am Eingang der Krypta befinden sich die Statuen des heiligen Petrus und des Papstes Pius X. Sie erinnern an die Kontinuität der Kirche. Ein langer Gang mit vielen Votivtafeln führtin den Raum der Krypta. Sie dient vor allem als Ort stiller Anbetung und des persönlichen Gebets.

Die Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (Rosenkranzbasilika)

Die Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz (Rosenkranzbasilika)

An der Fassade der Rosenkranzbasilika sind zwei Mosaikmedaillons zu sehen, die in den Vatikanischen Ateliers hergestellt wurden. Das linke zeigt Papst Leo XIII, das rechte Pius XII.
Maria erschien Bernadette mit einem Rosenkranz in der Hand. Die Rosenkranzbasilika ist in Form eines griechischen Kreuzes gebaut. 15 Seitenkapellen stellen in Mosaiken die freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnisse des Lebens Jesu und Mariens dar. So sind sie eine bildhafte Darstellung wesentlicher Inhalte des katholischen Glaubens. Die Basilika wurde im Jahr 1901 eingeweiht. Sie kann 1500 Menschen fassen.

Basilica of St. Pius (Unterirdische Basilika)

Basilica of St. Pius (Unterirdische Basilika)

Parallel zur Esplanade zwischen dem Tor St. Michel und der Gekrönten Madonna erstreckt sich unter der Erde diese Betonbasilika, die von dem Architekten Pierre Vago erbaut wurde. Sie wurde am 25. März 1958 zum hundertjährigen Jubiläum der Erscheinungen von Kardinal Roncalli, dem späteren Papst Johannes XXIII, eingeweiht. Sie gleicht einem umgekehrten Schiffsrumpf mit einem großen Umgang, in dem ein Kreuzweg, die Rosenkranzgeheimnisse und die 18 Erscheinungen in 52 beleuchteten Vitrinen dargestellt sind.
Außerdem sind in der unterirdischen Basilika 34 große Portraits von Heiligen und Seligen aus der ganzen Welt zu sehen. Diese Portraits sind mit einem kurzen Text über das Leben dieser Heiligen unterlegt. Die Pilger sind eingeladen, diesen „Weg der Heiligen“ entlangzugehen.

Kirche Ste-Bernadette

Kirche Ste-Bernadette

1986
26. Oktober: Grundsteinlegung der Kirche „Sainte Bernadette“, einem Zentrum mit einer in zwei Sakralräume teilbaren Kirche, einer Sakramentskapelle sowie einigen Versammlungssälen mit Raum für 40 bis 400 Personen.
 
1988
25. März: Weihe der Bernadette Kirche durch den Bischof von Tarbes, Jean Sahuquet.