Geduld
Unser Wert war seine Erlösung. Der Prophet Simeon erlebte seine Erlösung, weil er einen Malteser Wert lebte. Geduld ist eine alte Rittertugend. Sie meint, das eigene Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und ausdauernd darauf hinzuarbeiten. Für uns Malteser ist das gelebte Praxis. In unserer Ausbildung vermitteln wir unermüdlich ein breites Wissen. So können immer mehr Menschen anderen helfen.
Simeon lebte um die Zeitenwende in Jerusalem. Ihm wurde prophezeit, dass er nicht sterben werde, bevor er den Messias gesehen habe. Im Tempel in Jerusalem hat er daher unermüdlich darauf gewartet, dass Gott seinem Volk den ersehnten Retter schenken wird. Unerschütterlich hatte er daran geglaubt, dass Gott seine Zusagen einhält. In dieser Hoffnung ist er alt geworden. Als er dann als Greis im Tempel Maria und Josef mit dem neu geborenen Jesus traf, soll er ausgerufen haben: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Die Geschichte dazu ist im Lukasevangelium (Kapitel 2) überliefert. Der „Nachtgesang des Simeon“ erinnert an diesen Text und ist Teil des Stundengebets (Komplet, vgl. Gotteslob 665-3).